Der Gitarrist leistet dennoch gute Arbeit, und auch wenn eigentlich die tiefen Töne regieren, zeigt sich sein Können auch bei kleinen, melodiösen Ausflügen, die manche Songs auflockern. Die Instrumentalstücke funktionieren auch ohne Probleme und lassen Zeit, um durchzuatmen. Kleinere Spielereien, wie ein eingespieltes Hundebellen, Waffengeräusche oder das Soundsample eines sprechenden Jungen geben den Songs etwas mehr Tiefgang und lassen den Hörer fies schmunzeln.
Immer wieder werden die Tracks durch brutale Breakdowns unterbrochen, die ihresgleichen suchen. Wer bis dahin keine Lust auf einen Mosh-Pit hatte, ballt spätestens jetzt die Fäuste und beginnt zu tänzeln. Technisch ist die Platte einwandfrei, nach ungefähr 29 Minuten ist das Spektakel auch schon vorbei. Man bleibt aufgeheizt und aufgeputscht zurück und will direkt nochmal mit den Jungs durch die akustische Hölle gehen.
Hart, Härter, „Realigion“. Nasty waren nie die Band für ruhige Töne, doch auf ihrem sechsten Album graben wüten sie in richtig dunklen Frequenzen. Wer also harte, brutale Musik mag und Beatdown interessant findet, sollte hier definitiv ein Ohr riskieren.